Marilyn im Alter von 2 Jahren
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Dippersmoor Disruption
- Marilyn -
Österreichischer Champion und
österr. Jugendchampion
18.05.1994
- 15.10.2006
Mutter: Dippersmoor Don't Know
Vater: Yewdale Golden Flame
Züchterin: Barbara Tunnicliffe
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Marilyn beim Agility
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Wenn Ihr
mich
sucht, sucht mich in Eurem Herzen.
Habe ich dort eine Bleibe gefunden, bin ich immer bei Euch.
(Antoine
de Saint Exupéry)
Marilyns
Leben bei den Monrei-Shelties
Marilyn ist eigentlich durch einen
Zufall zu uns gekommen. Damals waren wir schon seit Jahren mit dem
Sheltiezüchter Herr Hinterholzer ("vom Langauenfeld") aus Kitzbühel
befreundet. Seit Annabel von Monrei (aus unserem ersten Wurf) seit 1989
bei Herrn
Hinterholzer lebte, waren wir regelmäßig in Kitzbühel. In 1994
erkrankte Herr Hinterholzer und musste für längere Zeit ins
Krankenhaus. Herr Hinterholzer hatte aber schon lange vor seinem
Krankenhausaufenthalt einen Sheltie in England bestellt - über seine
frühere Bekannte Audrey F. Chatfield bei Frau Barbara Tunnicliffe
("Dippersmoor"). Er hatte sich sehr auf seinen neuen englischen Sheltie
gefreut - leider hat er Marilyn nicht mehr gesehen, da er zuvor
unerwartet verstarb. Im Krankenhaus sagte Herr Hinterholzer
noch kurz vor seinem Tod zu seiner Frau, wenn mit ihm etwas sein
sollte, dann sollte Marilyn zu uns kommen.
Bereits neun Tage nach seinem Tod war Marilyn bereits im Anflug auf
München, denn die Termine waren schon vor dem Tod von Herrn
Hinterholzer gebucht worden. Wir sind dann am 26. Oktober 1994, dem
österreichischen Nationalfeiertag, frühzeitig zum Flughafen gefahren,
um Marilyn ja keine Minute länger wie nötig in ihrer Transportbox zu
lassen. Es war schon eine große Aufregung, auf dem riesigen
Flughafengelände den richtigen Terminal zu finden und das dortige
Personal geradezu fast verrückt zu machen, damit die Transportbox mit
Marilyn sofort ausfindig gemacht und hergeholt wird. Das
Flughafenpersonal hat sich wirklich Mühe gegeben und uns sofort die Box
gebracht. Nun war der große Moment gekommen und unsere Spannung groß,
wie wir die Tür geöffnet haben. Wie hat Marilyn den Flug überstanden?
War sie ganz durcheinander oder sehr ängstlich angesichts des
Fluglärms? Heraus sprang aber ein lebenslustiger junger Sheltie, der
uns gleich mit einem herzlichen Wuff-wuff begrüßte. Mein Mann und ich
waren vom ersten Augenblick an fasziniert von Marilyn und sowohl von
ihrer Selbstsicherheit wie auch von ihrem wunderschönen Typ angetan und
haben sie sofort in unser Herz geschlossen.
So ist Marilyn in unser Leben und in unsere Herzen eingezogen; sie hat
uns fortan 12 Jahre lang begleitet und unser Leben bereichert. |
Marilyn
im Alter von acht Monaten |
Besonders hervorzuheben
ist, dass sie vom Anfang bis zum Ende eine
Persönlichkeit war, die sich durch nichts und niemanden hat bestechen
lassen. Marilyn hat Menschen geliebt, aber manche hat sie von Anfang an
nicht gemocht und hat es dabei auch belassen. So war sie mir auch
behilflich bei der Auswahl der Welpenkäufer. Ich erinnere mich noch
gerne daran, wie Welpeninteressenten bei uns zu Hause waren. Die Frau
war zwar sehr nett und hat sich zu uns hingesetzt, aber ihr Mann blieb
die ganze Zeit stehen und machte selbst keinen sonderlichen Eindruck
auf mich und kam als Welpenkäufer nicht in Frage. Während ich nun
dauernd überlegte, wie ich diese Welpeninteressenten los werden könnte,
stellte sich Marilyn vor dem Mann hin und schaute ihn die ganze Zeit in
die Augen - bis sie ihm dann vor die Füße hingek... - pardon:
hingebrochen hat. Sodann sagte der Mann, dass für ihn der Fall erledigt
sei, und für mich zum Glück auch.
In den folgenden Jahren hatte Marilyn einen wunderschönen Wurf mit 3
Welpen. Einer von ihnen - Giovanni Mozart von Monrei - hatte das
gleiche Aussehen wie sie und ihm war sie besonders zugetan; so brachte
Marilyn ihren kleinen Giovanni schon vom ersten Tag nach der Geburt an
immer wieder in mein Bett oder auf die
Couch oder überall dorthin, wo wir uns aufhielten. Giovanni Mozart kam
dann nach Salzburg (!) zu einem Ehepaar, das schon zwei Jahre zuvor
einen Welpen von unserer Beauty bekommen hat. Die Schwester von
Giovanni - die kleine süße Lady - blieb in der Obhut von Marilyn
und
wurde von ihr bis zum Schluss äußerst fürsorglich behandelt durch
stetes Abschlecken. Lady (Glady Gloria Hillary von Monrei) hätte
sicherlich eine große
Ausstellungskarriere gemacht. Nur hatten wir zu dieser Zeit keine
Ausstellungsambitionen mehr. Lady wurde nur einige wenige Male
ausgestellt, wo sie jeweils vorne platziert wurde und hervorragende
Richterberichte bekam. Der dritte - Glenn Johnny - kam zu einer Familie
in unserer Nähe.
Marilyns Welpen:
Glenn Johnny, Giovanni Mozart und Glady Gloria Hillary |
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Marilyn
nahm an den wenigen Ausstellungen erfolgreich teil - sie war
österreichischer Jugendchampion, österreichischer Champion, errang
mehrere
Best of Breed, 1 x 4. Platz bei der Welthundesausstellung 2000 in
Milano und weitere Titel wie z. B. 2. Platz von allen Rassen der
FCI-Gruppe 1 bei einer internationalen Ausstellung.
Anstelle von Ausstellungsaktivitäten verbrachten wir die Freizeit mit
unseren Shelties vielmehr mit Agility, an dem auch Marilyn reges
Interesse fand. An der Startlinie konnte sich Marilyn meist kaum noch
halten und explodierte ( "Disruption" ! ) förmlich beim Losrennen; sie
machte fast den ganzen Parcour, dann sah sie zuweilen auf einmal den
Richter und lief zu ihm hin, schaute ihn von unten nach oben und zurück
an, was er eigentlich hier zu suchen hat, lief weiter, und am Ende des
Parcours kurz vor der Ziellinie machte sie einfach kehrt, weil sie wohl
fand, dass es zu wenig war und lief den Parcour wieder zurück. Marilyn
hat von allen Monrei-Shelties am ausdrucksvollsten demonstriert, dass
Agility nicht als oft falsch verstandener Ehrgeiz zu sehen ist, sondern
vielmehr eine Gaudi aller sein soll. In solchen Situationen musste ich
im Parcour natürlich stehen bleiben und über Marilyns Sketche im
Agility lachen, auch wenn ein solcher Lauf jedes Mal mit einer
Disqualifizierung endete. Marilyn ließ sich auch hier nicht nach Schema
F in eine Schublade hineinpressen, und das hat mir besonders gefallen.
So hat es zahlreiche Erlebnisse mit Marilyn gegeben, an die ich gerne
zurückdenke. Bis zum Schluss war Marilyn eine strahlende Erscheinung
gewesen, ein richtig kleiner Sonnenschein, auch noch kurz vor ihrem
Tod. So ist Marilyn auch an einem strahlend schönen Tag in den Tiroler
Bergen leider über die Regenbogenbrücke gegangen. Danke, liebe Marilyn
für die schöne gemeinsame Zeit!
Marilyn - im Alter von 12 Jahren - und ihre Tochter Lady |
Goodbye, Marilyn !
Fotos: Döhne
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